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Die vierte Periode von 1953 bis 1977

Text von Günter Macek

 

1952

 

Nachdem die Marktgemeinde Krieglach für ihre Feuerwehr im Jahre 1952 den Bau eines neuen Rüsthauses auf der sogenannten Böhm-Wiese begonnen hatte, wurde die Feier zum 75-jährigen Bestehen so lange aufgeschoben, bis am 14. 6. 1953 die Einweihung des neuen Rüsthauses zusammen mit der Bestandsfeier gegangen werden konnte. Das neue Feuerwehrrüsthaus mit einer im Dachgeschoß ausgebauten Zeugwartwohnung wurde mit einem Kostenaufwand von 390.000 Schilling errichtet. Zusammen mit dem Bestandsfest und der Rüsthausweihe konnte unsere Feuerwehr auch einen neuen Rüst-Mannschaftswagen in Betrieb stellen. Es handelt sich um einen geländegängigen "Horch" zum Preis von 49.000 Schilling. Dieses Fahrzeug bot Platz für mindestens 12 Mann mit voller Ausrüstung und konnte sogar als Autobus für 27 bis 30 Mann eingesetzt werden.  

       

Am Vorabend des 14. 6. 1953 fand die Totenehrung am Friedhof statt, dann veranstaltete man einen eindrucksvollen Fackelzug durch Krieglach. Am Tag des Festes wurde eine Feldmesse zelebriert, verdiente Kameraden geehrt und das neue Rüsthaus sowie der neue Wagen vorgestellt. Es war ein glanzvolles Fest, an dem die ganze Bevölkerung von Krieglach teilnahm. Im Februar 1955 wurde das alte Aggregat B 48 gegen ein neues R 75 ausgetauscht. Kostenpunkt: 23.000 Schilling.

Die nächste große Anschaffung erfolgte im Februar 1958. Nachdem alle, nach dem Kriege erworbenen Autos überbrauchte Modelle aus Wehrmachtsbeständen gewesen waren, bedeutete der Kauf eines neuen Ford FK 1250 einen großen Fortschritt. Der Wagen kostete 62.500 Schilling und wurde durch Eigenleistung für den Feuerwehrgebrauch ausgestattet.

  

Am 9. Oktober 1961 starb Hauptmann Josef Hiller im 56. Lebensjahre. Im November des selben Jahres wurde dann Otto Fritz einstimmig zum Oberhaupt der Wehr gewählt. Er ist wie sein Vorgänger stets mit Idealismus und Hingabe seiner verantwortungsvollen Aufgabe als Hauptmann nachgekommen. Seine Hauptaufgaben sah Otto Fritz vom Anfang an in zwei Punkten:

 

  • Die fortlaufende Verjüngung der Wehrmannschaft, in der unablässigen Bemühung, der Jugend die hohen Ideale des Einsatzes für den in Not geratenen Nächsten erlebbar zu machen.
  • Die Schlagkraft und Einsetzbarkeit der Wehr der sich ständig ändernden Umwelt anzupassen, einen hohen Ausbildungsstand zu erhalten und moderne technische Geräte anzuschaffen.

 

Moderne Feuerwehrgeräte sind sehr teuer, deshalb war man stehts bemüht, auf finanziellem Gebiet nicht nur von Zuwendungen der Gemeinde oder des Landes abhängig zu sein. Vor allem waren es die Fetzenmärkte, deren beachtliche Einnahmen immer wieder dazu beigetragen haben, daß sich die Feuerwehr Krieglach gute und kostspielige Ausrüstungen leisten konnte, ohne die Gemeinde allzusehr zu belasten.

 

1963 Autoweihe

 

Der im Juni 1962 angeschaffte Geländewagen, Marke Land Rover, kostete 110.000 Schilling - die Spezialausstattung für den Feuerwehrgebrauch belief sich auf 20.000 Schilling.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die größte Errungenschaft auf dem Gebiete der Brandbekämpfung ist sicherlich der Tanklöschwagen. In Minutenschnelle ist er am Brandplatz und nur drei Mann Bedienungspersonal sind nötig, um das Feuer so lange zu bekämpfen, bis genügend Wasser von natürlichen Bezugsstellen herangepumpt wird. Bei kleineren Bränden genügt oft der Tanklöschwagen allein, um das Feuer völlig niederzukämpfen.

 

1977 Fahrzeugstand

 

Unsere Feuerwehr erhielt am 1. Dezember 1964 einen hervorragend ausgerüsteten Tanklöschwagen der Marke Opel mit 1.000 l Wassertank und Hochdruckspritze.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Fahrzeug hat sich bei zahllosen Einsätzen bewährt. Der Tanklöschwagen kostete samt Zubehör (Atemschutzgeräte, Hitzeschutzanzüge usw.) 400.000 Schilling.

Im Jahre 1973 wurde ein Mannschschaftswagen Marke Ford Transit angekauft; ausgerüstet mit einer modernen Tragkraftspritze Rosenbauer.  

       

Der letzte Punkt in der hundertjährigen Geschichte unserer Wehr ist sehr erfreulich und weist schon den Weg in die Zukunft:  

       

Im Jahre 1969 wurde die Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. Die Jugendgruppen haben sich bei Wettbewerben im In- und Ausland hervorragend geschlagen und viele Preise und Pokale gewonnen. Wenn sich die Burschen unserer Jugendgruppe ihre Begeisterung an der Feuerwehr erhalten und später als Männer mit dem gleichen Eifer bei der Sache sind, braucht uns um die nächsten hundert Jahre unserer Wehr nicht bange zu sein!

 

 

Brandeinsätze von 1952-1977:

11. 3. 1953

Brand der Postmühle

13. 3. 1953

Brand einer Räucherhütte am Alpl

4. 12. 1953

Kaminbrand im Personalhaus der Säge Freßnitzgraben

23. 10. 1954

Brand der Fettkocherei im Eisenwerk Krieglach

31. 1. 1955

Kaminbrand in der Dampfsäge Krieglach

15. 3. 1955

Brand in der Lodenfabrik Grazer, Langenwang

1. 5. 1955

Brand bei Zachbauer Langenwang

14. 3. 1957

Waldbrand in den Bundesforsten Neuberg

30. 3. 1957

PKW-Brand auf der Bundesstraße bei Krieglach

15. 8. 1957

Brand in den Veitscher Magnesitwerken

14. 9. 1957

Brand der Seilbahnstation der Steirischen Kohlen A.G. Sehr schwerer Einsatz im steilen Gelände; Nachtarbeit.

15. 3. 1958

Brand der Holzhütte von Jakob Schrittwieser am Hauptplatz

4. 5. 1958

Brand eines Stapels Bahnschwellen nahe Bahnhof Krieglach

25. 6. 1959

Brand im Neubau der Frau Maria Wallisch

3. 7. 1959

Brand im Veitscher Magnesitwerk

24. 8. 1959

Brand des Anwesens Busegger (Hirschler). Kein Wasser - alles vernichtet. 4 Kameraden Rauchgasvergiftung.

17. 11. 1959

Brand des Hühnerstalles bei Suppan

23. 11. 1959

Brand bei Sametz, Wienerstraße

4. 12. 1959

Feuer bei Mitlöhner, Langenwang

28. 5. 1960

Brand bei Patzak Maria im Stallgebäude

7. 1. 1962

Brand des Stallgebäudes bei Zwing in Langenwang

22. 3. 1962

Brand in der Schulküche des Bundesschullandheimes

21. 4. 1962

Wiesenbrand bei Irgbauer im Freßnitzgraben

23. 4. 1962

Waldbrand in Schöneben in Mürzzuschlag

22. 11. 1962

Brand im Dachgeschoß des Hauses Königshofer

15. 1. 1963

Brand einer Zwischenwand in der "Braunen Burg"

18. 1. 1963

Großbrand bei Felix Stocker. 153 Feuerwehrmänner im Brandeinsatz. Große Kälte.

7. 5. 1963

Lastwagenbrand auf der Umfahrungsstraße

7. 9. 1963

Brand im Bauernhof Rosenmaier (Paar) Mürzzuschlag

17. 11. 1963

Brand bei Vogel u. Noot Wartberg

3. 4. 1964

Wiesenbrand am Sommer

21. 7. 1964

Brand im Burschenhaus der Firma Habersack

28. 8. 1964

Mähdrescherbrand am Koglacker

8. 9. 1964

Staub-Explosion im Ziegelwerk Mitterdorf

8. 6. 1965

Brand bei Baumgartner in Freßnitz. Erster Einsatz des Tanklöschwagens

25. 8. 1965

Brand in der Mürzzuschlager Keramikfabrik

5. 4. 1966

Waldbrand in Rittis

24. 7. 1966

Brand einer Holztrockenanlage in Mürzzuschlag

10. 1. 1968

Brand in Tischlerei, Mitterdorf

13. 5. 1969

Waldbrand in Malleisten

26. 4. 1970

Kaminbrand bei Huber, Schwöbing

27. 5. 1970

Kellerbrand bei Podolan

31. 5. 1970

Brand der Verkaufshütte des Sägewerkes Taferner

3. 6. 1970

Zwischendeckenbrand bei Grazer-Hasenberger

30. 8. 1971

Großfeuer bei Adacker, Mitterdorf

7. 10. 1971

Gasflaschenbrand bei Baustelle an der Mürzbrücke

28. 10. 1971

Heuschoberbrand bei Adambauer am Sommer

17. 3. 1972

Waldbrand in Rittis

21. 3. 1972

Wiesenbrand in Rittis

29. 3. 1972

Brand nach Tankwagenunfall in Freßnitz

8. 4. 1972

Waldbrand beim Roseggerhof am Alpl

4. 1. 1973

Brand des Jagdhauses Schwarzauger am Alpl

11. 1. 1973

Brand bei Mayer u. Co. Freßnitz

3. 5. 1973

Waldbrand am Alpl

15. 4. 1974

Wiesenbrand im Traibachgraben

21. 8. 1975

Brand eines Bodenbelages in der Berufsschule Mitterdorf

27. 11. 1975

Zimmerbrand bei Brunner, Alplstraße

22. 4. 1976

Waldbrand in Massing

 

Hochwassereinsätze von 1952-1977:

19. bis 22. 5.

1955

Hochwasser der Mürz

20. u. 28. 6.

1956

Hochwasser der Mürz

21. 3. 1958

Hochwasser in Steinfeld und am Rainhof

20. 7. 1958

Massing

12. 8. 1958

Schweres Unwetter von 16.30 Uhr bis 24.00 Uhr. Gölkgebiet, Traibach und Freßnitzgraben

17. bis 24. 8.

1958

Hilfeleistungen im vom Unwetter schwer betroffenen Jassnitztal (Allerheiligen)

19. 4. 1959

Badgasse

14. 6. 1959

Hochwasser an der Mürz

22. 6. 1959

Badgasse, Alplstrasse

21. 7. 1959

Mürzhochwasser

24. 7. 1959

Massing

9. 8. 1959

Badgasse, Alplstrasse; Hauptplatz 60 cm unter Wasser

10. 8. 1959

Massing

6. 5. 1961

Malleisten

9. 5. und

3. 8. 1962

Freßnitzgraben

23. 6. 1963

Katastrophe im Feistritztal

7. 7. 1963

Vermurungen im Ortsgebiet

27. 6. 1965

Langenwang

2. 8. 1965

Freßnitz

18. 8. 1965

Mitterdorf

8. 6. 1966

Feistritz

4. 7. 1966

Massing

24. 7. 1966

Mürzhochwasser

4. 2. 1967

Mürzhochwasser

15. 4. 1967

Mürzhochwasser

30. 5. 1967

Postmühle, Freßnitzgraben

14. 7. 1967

Massing

15. 1. 1968

Eisstoß in der Veitsch

18. 7. 1970

Mürzhochwasser; Bergung eines Toten aus der Mürz

10. 7. 1975

Veitsch

15. 8. 1975

Malleisten

 

Technische Einsätze der FF Krieglach

 

Bis vor wenigen Jahrzehnten sah man die Aufgaben der Feuerwehr vor allem in der Bekämpfung von Bränden und sonstigen Elementarereignissen. Im letzten Vierteljahrhundert genügte es jedoch für einen tüchtigen Feuerwehrmann nicht mehr, "nur" als Feuer- und Wasserwehrmann sein Bestes zu geben. Neben den seit Alters her gefürchteten Naturgewalten war binnen weniger Jahre eine neue Gefahr erstanden: die sprunghaft ansteigende Motorisierung im Lande.  

       

Immer häufiger wurde die Feuerwehr bei Verkehrsunfällen zu Hilfe gerufen, musste Autos bergen, havarierte Fahrzeuge abschleppen und Straßen frei machen.   

Um den gesteigerten Anforderungen der modernen Zeit gerecht zu werden, wurden die Wehrmänner von nun an systematisch auch für technische Einsätze ausgebildet. Unsere Wehr erhielt im Jahre 1966 einen sogenannten "Katastrophenanhänger", in welchem Spezialwerkzeug für alle möglichen technische Einsätze bereitsteht. Neben zwei Greifzügen zur Bergung um- oder abgestürzter Fahrzeuge befinden sich in diesem Anhänger ein Brennschneidgerät und ein hydraulischer Rettungssatz, um eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen befreien zu können.

Seit 1969 sind wir im Besitz einer Abschleppachse und können damit auch schwer beschädigte Fahrzeuge über längere Strecken befördern.   

 

Viel Unglück und leid ist schon auf den Straßen in und um Krieglach geschehen und oft boten sich den Feuerwehrmännern schreckliche Anblicke, wenn es galt, Verletzte oder Tote aus den zertrümmerten Autos zu holen. Bei den Verkehrsunfällen gibt es jedoch nicht nur Arbeit an den unmittelbar betroffenen Fahrzeugen. Nach schweren Unfällen gibt es Straßensperren und Verkehrsumleitungen und Feuerwehrmänner versehen in Zusammenarbeit mit der Gendarmerie gefahrvollen Dienst bei der Einweisung und Umleitung von Fahrzeugen.  

       

Größere technische Einsätze seit 1950:

1950

3 LKW und 2 PKW abgeschleppt; 1 Toter geborgen

1951

1 LKW, 1 PKW und ein Motorrad geborgen. Hilfeleistung beim schweren Zugsunglück in Langenwang

1952

2 Hilfeleistungen nach PKW-Unfällen

1953

1 LKW abgeschleppt

1954

3 PKW Bergungen

1955

2 PKW Bergungen

1956

1 Hilfeleistung nach LKW-Unfall

1957

1 PKW Brand und 1 PKW Bergung

1958

2 PKW abgeschleppt

1959

1 PKW geborgen und abgeschleppt

1960

2 PKW geborgen

1961

1 mit Holz beladener LKW geborgen; schwerer Unfall eines französischen PKW mit einem Tankwagen auf der neu erbauten Umfahrungsstraße von Krieglach

1962

3 PKW geborgen

1963

1 LKW Brand und Bergung; 1 PKW abgeschleppt

1964

Mähdrescherbrand. 3 PKW Bergungen

1965

3 PKW abgeschleppt

1966

Schwerer Unfall: 3 PKW - 2 Tote. 3 Autobergungen

1967

Öltanker auf der Umfahrungsstraße umgestürzt; Bergung eines Betonsilowagens; 4 PKW abgeschleppt

1968

6 PKW geborgen und abgeschleppt

1969

12 Autobergungen; davon 1 schwerer Unfall mit 1 Totesopfer

1970

18 Einsätze nach Verkehrsunfällen; Bergung einer Selbstmörderin, die in einen LKW gerast war

1971

14 Autobergungen; 1 schwerer LKW-Unfall auf der Umfahrung

1972

27 Ausrückungen nach Verkehrsunfällen; 1 Todesopfer geborgen

1973

25 Einsätze nach Verkehrsunfällen

1974

26 Autobergungen

1975

24 Einsätze nach Verkehrsunfällen

1976

28 Einsätze nach Verkehrsunfällen

 

 

Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Krieglach:

 

Heimatdichter Peter Rosegger  

Eduard Josef Deutsch, Kaufmann  

Komm. Rat Anton Habersack d. Ä., Baumeister  

Baron Viktor v. Sessler - Herzinger  

E-LFR Anton Pelzmann   

Dir. Otto Fritz 

 

Die Hauptleute seit der Gründung:

 

Johann Weber, Postmeister  

Anton Schönegger, Schuhmachermeister   

Josef Maurer, Besitzer   

Franz Fiedler, Zeugschmiedmeister   

Josef Rothwangl, Gastwirt   

Anton Rumpf, Gastwirt   

Franz Lessmann, Gerber   

Alois Übeleis, Gastwirt   

Georg Paller, Gast- und Landwirt  

Hans Jäger, Schlossermeister   

Josef Nadlischek, Schlossermeister   

Josef Pachler, Gast- und Landwirt  

Josef Hiller, Schneidermeister   

Otto Fritz, Hauptschuldirektor   

Patriz Eichtinger, Lokomotivführer  

         

Derzeit:  

Mag. Otto Fritz, Steuerberater